Avalon

Glastonbury Tor in Sommerset

Dieser Hügel mit dem Kirchturm von St. Michael aus dem 14. Jahrhundert liegt wie eine Insel in dem ausladenden Tal. Irgendwo habe ich gelesen, dass durch eine bestimmte Häufung von bestimmten Pflanzen und Mineralien die Bildung von Bodennebel hier im Tal stark unterstützt wird. Ich kann mir gut vorstellen, wie das die Fantasie beflügelt, wenn inmitten eines Nebelmeers dieser Kegel emporragt.

Die Legenden von Avalon haben fast alle mit Parallelwelten zu tun. So beschreiben die Hauptlegenden, dass sich das Feenreich Annwyn und unsere Welt hier so stark berühren, dass es gerade nur eine Art Vorhang ist, was die beiden Reiche trennt. Auch in der Artus-Sage können die Heiligen Frauen von Avalon das Läuten von St. Michael manchmal hören, also von der “anderen Seite”. Wie dem auch sei, ob der Gral hierhergebracht wurde oder nicht, ob Joseph von Arimathia hier mit dem jungen Jesus herumspaziert ist oder nicht, der Ort hat Magie, aber dennoch brauchen wir erstmal ganz profan einen Ölwechsel, kompliziert genug, da der Van ja nicht irgendein Öl will. Wir sind gestern Nachmittag hier angekommen und auf einem echten Luxux-Campingplatz abgestiegen, dort darüberhinaus auf einem Premier Pitch, also einem besseren Platz (weil alles andere voll war) mit eigener Feuerstelle, Frischwasser etc. Sehr schön, wunderbare Waschräume, ein Träumchen. Und hinter dem Platz geht es durch ein kleines Gatter direkt hoch zum Hügel, oder rechts nach Glastonbury zur Quelle.

Der vierte von fünf Sonnentagen pro Jahr in Wales

Gestern früh hatten wir dann noch den 4. von den berühmten 5 Sonnentagen, die es jährlich in Wales geben soll, weswegen wir dachten, nun wollen wir nicht übertreiben, mehr kann man ja eigentlich nicht verlangen. Und dieser Morgen war aber auch schön, so schön, dass es mich sehr früh raustrieb, um mit dem Rocco im Gefolge über die Felder zu gehen, der Boden ganz nass vom Tau.

Vorgestern hatten wir eine Wanderung gemacht mit dem Ziel, die Blaue Lagune zu sehen, eigentlich auch zu baden, aber dann konnten wir uns nicht über den Weg einigen und gingen getrennt, dummerweise der eine mit den Badesachen, der andere mit den Handtüchern. Wir haben uns dann auf dem Küstenweg wiedergetroffen nach ein paar Stunden, aber da neigte sich schon die Sonne dem Abend entgegen; abgesehen davon war das Wasser eh saukalt. Der walisische Coastal Footpath ist wirklich unglaublich schön, hier ein paar Bilder davon.

Die Blaue Lagune

Superschöner Badestrand

Etwas außer Puste am Ende

Gestern haben wir dann noch viel von Wales gesehen, zumindest von der Straße aus; leider war Nationalfeiertag, und wegen des langen Wochenendes sehr viel Verkehr, für lächerliche 180 Meilen haben wir dann auch fast 4 Stunden gebraucht.

Ich denke, es ist mal Zeit für eine Karte, deswegen habe ich da mal schnell eine gemacht in alter Tradition. Wir sind nun 5000 km gefahren seit dem 28. Juni. Ihr machts mal gut und passt aus Euch auf. Liebe Grüße, Niklas