Zurück auf der Insel der Götter
Hier sind wir wieder, guten Morgen bei uns, schlaft gut bei Euch. Bali hat uns freundlich in Empfang genommen, mit dem immer lachenden Ardi am Flughafen, mit dem und dessen Erzählungen die Fahrt nach Ubud im Fluge verlief. Waren wir vor einem Jahr nordöstlich der Innenstadt und des Affenwaldes, so sind wir nun südlich davon untergebracht, in einem hübschen Viertel, Nyu Kuning, sehr grün und ein wenig abseits der Hauptstraßen. Über einen kleinen Weg, den man allerdings mit dem Scooter fahren kann, erreichen wir unser Häuschen, das wir durch einen wunderschönen Garten mit einem gu besuchten Haustempel betreten. Rechts der kleine Pool, links die Küche, eine Terrasse unten, eine Veranda oben, auf dem Dach eine Yoga-Sala und ein Tisch, das Panorama oben zeigt den Rundumblick. Wir waren mit der letzten Unterkunft sehr happy, hatte sie doch wirklich eine Menge Pluspunkte, nur dass wir eigentlich nichts sahen von der Welt hatte uns nicht gefallen. Hier dagegen sehen wir sehr viel von der tropischen Landschaft, müssen dagegen aber auch ein paar Minuspunkte akzeptieren: Wir können nicht mehr aus dem Wasserhahn trinken, es gibt die Filteranlage hier nicht, sondern wir müssen Wasserfässer bestellen; es ist ein altes Haus mit in die Jahre gekommenen sanitöären Einrichtungen. Die beiden Bäder sind eben nicht mehr so top wie damals, und naja, das Putzen wird hier leicht anders verstanden als wir es gewohnt waren. Allerdings ging das dann schon nach freundlicher Aufforderung. Wir haben dann einen Deal gemacht mit der Schwägerin der Vermieterin, die alle zwei Tage kommt.
Der Flug in Zeiten von Corona ar schon anders als andere Flüge. Mehr Menschen schützen sich mit Gesichtsmasken. Allerdings gab es keine Direktkontrollen, evt bei Flügen aus China. Wir haben allerdings gelesen, dass 10.000 und mehr Chinesen Bali abgesagt haben und dass die Indonesier auch einige Tausend Visa gekündigt haben. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, aber verglichen mit letztem Jahr ist Ubud viel stiller, die Straßen längst nicht so überfüllt. Es ist nicht einsam geworden, absolut nicht, aber viel angenehmer.
Nyu Kuning ist ruhig, abgesehen von der Singakerta Road, die hindurchführt. Sie müssen wir überschreiten, um auf die Straße in den Affenwald zu kommen, durch den wir von hier aus auch durchfahren können. Für Sophia ist das alles natürlich neu. Sie meinte, dass sie ja schon auch gereist sei, aber das wirklich alles sich so anders anfühlt, hätte sie nicht erwartet. Naja, Ubud ist eben schon auf ganzer Linie ein Ort für sich. Allein schon wegen des vielen Schmucks und der Unmengen von Tempeln. A propos: Am Mittwoch beginnt Galngungan, die große Festzeit, wo die Balinesen den Sieg des Dharma über das Adharma feiern, also Gute gegen Böse. Dies ist die Zeit, in der die Ahnen an die Orte ihres Wirkens und Lebens zurückkehren und von den Lebenden erwartet wird, dass sie sie gastfreundlich aufnehmen, ein echtes Hochfest. Bei den ersten Orientierungsfahrten mit Sophia sahen wir dann auch überall fleißige Balinesen beim basteln, Bauen, Schmücken der Tempel, Tücher bügeln… da parallel bereits an den neuen Ogo-Ogos für Njepi gebaut wird, das Mitte/Ende März stattfindet um 1943 einzuläuten, ist hier auf Balinesischer Seite ganz schön was geboten. Galungan endet dann mit Kuningan, wenn die Ahnen die Erde wieder verlassen, am 29. Februar. Für uns geht es dann in die Fstenzeit, weswegen wir die letzten Tage bis dahin auch gerne bei Bier und Wein beenden.
Heute ist der erste offiielle Arbeitstag im Hub für mich. Sophia und ich waren zwar schon dort vor ein paar Tagen, um Hallo zu sagen, Dian hat sich gefreut, leider aber haben sie das Café zugemacht im Hubud, schade, dort gab es ein leckeres Mittagessen, aber seis drum, essen kann man hier überall. Mittags treffe ich Atep, den kleinen Indonesier. Er meldete sich heute morgen damit, dass er dringend Geld brauche, um Rechnungen bezahlen zu können. Da ich gerade durchaus etwas brauche, was er (hoffentlich) machen kann, haben wir uns auf 12 Uhr auf der terrasse gegenüber dem Hubud verabredet. Sarah hat ihre ersten Yogaklassen besucht und staunt noch wieviel Schlaf sie gerade braucht. Natürlich war das ein langer Flug, und wir sind noch nicht ganz angekommen in der Wärme. Es ist sehr feucht, morgens ist es immer sehr schön, gegen mittags sieht es nach Regen aus, der aber bislang noch nicht kam, nur wie wir hörten im Westen und im Süden in der Hauptstadt.
Jetzt geht es ran an eine frische Papaya, die gerade auf den Tisch gewandert ist, und dann ab an die Arbeit. Ihr machts mal gut und passt auf Euch auf, alles Liebe, Niklas